Bodenerosion und -temperatur

Effekte von Mulch auf Bodenerosion und -temperatur

Winterzwischenfrüchte wandeln Winterfeuchtigkeit in Mulchmaterial um, das den Boden ständig bedeckt. Dadurch verdunstet deutlich weniger Wasser, da es sich unter der Mulchschicht niederschlägt und von den Wurzeln der Kulturpflanzen aufgenommen wird. Durch diese Methode erfolgt die Verdunstung nur über die Blätter, wodurch das Wasser effizient genutzt wird. Dadurch können auch längere Trockenperioden ohne Bewässerung überstanden werden. Erfahre wie Winterzwischenfrüchte in Mulchmaterial umgesetzt werden und Verdunstungs- und Erosionsschutz bieten.

Verdunstungs- und Erosionsschutz

Winterfeuchtigkeit wird durch Winterzwischenfrüchte in Mulchmaterial umgesetzt, das den Boden permanent bedeckt. Das wiederum führt dazu, dass erheblich weniger Evaporation stattfindet, denn das im Boden aufsteigende Wasser schlägt sich, statt zu verdunsten, an der Unterseite der Mulchschicht nieder und kann dort durch Feinwurzeln der Kulturpflanze aufgenommen werden. Da in diesem System somit nur noch über das Blatt verdunstet wird, ist das Wasser nur produktiv genutzt und ermöglicht es, auch lange Trockenphasen ohne Bewässerung zu überbrücken.

Mit Mulch und ohne Bodenbedeckung

Bodentemperatur im Vergleich

Um den Einfluss von Mulchschichten auf die Bodentemperatur zu beobachten, haben wir im Zeitraum von Mitte Juni bis Ende August Temperaturlogger in 12 cm Tiefe vergraben und hier den Verlauf dargestellt.

Im Juni gab es zunächst eine kühle Phase. Hier zeigt sich, wie die Mulchschicht die Erwärmung des Bodens verlangsamt.

Bis Mitte Juli folgte dann eine Hitzephase, wo sich der unbedeckte Boden auf bis zu 29 °C erwärmte. Unter Mulch kam es nicht zu dieser starken Erwärmung.

Konstante Bodentemperatur

Dieser Effekt kann auch im Kartoffelanbau genutzt werden um die Bodentemperaturen konstant unter 25 °C zu halten. Dies verhindert, dass die Kartoffelpflanzen ihre Wurzelmasse und somit den Knollenansatz reduzieren.

Insgesamt puffert die Mulchschicht die bei unbedecktem Boden auftretenden Temperaturspitzen (hoch wie auch niedrig) ab und führt zu einem gleichmäßigeren Verlauf.

Fallen die Lufttemperaturen, wie hier Ende Juli, wieder ab, so verzögert sich unter Mulch auch das Abfallen der Bodentemperatur.

Isolierender Effekt des Mulchs

Durchschnittlich lagen die Bodentemperaturen im Bereich der Mulchdirektpflanzung um 0,8 °C niedriger als in den Kontrollvarianten, wobei 0,5 °C auf die Mulchschicht und 0,3 °C auf die ausbleibende Bodenbearbeitung zurückzuführen waren.

Speziell im Frühjahr sollte der isolierende Effekt von Mulchauflagen nicht unterschätzt werden. Diese Aufnahme entstand an einem kühlen Morgen Anfang Mai etwa bei Sonnenaufgang. Während im Bereich des offenen Bodens (siehe Bild) kein Reif zu sehen ist, ist der Mulch in der linken Bildhälfte mit Raureif überzogen.

Die Abstrahlung von Wärmeenergie aus dem unbedeckten Boden hat hier also dazu geführt, dass der Bereich frostfrei blieb, während die Mulchschicht eine Wärmeabstrahlung vom Boden unterbunden hat. Die schnellere Abkühlung oberhalb der Mulchschicht hat hier zur Frostbildung geführt.

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